Kunststoffbeutel gehören nicht in die Biotonne - auch biologisch abbaubare nicht!

VORWEG
Biokunststoffe sind nicht einheitlich definiert. Das vermeintlich umweltfreundliche „Bio“ hat zwei Bedeutungen. Einmal kann sich „Bio“ auf die Produktion aus nachwachsenden Rohstoffen beziehen, etwa auf Stärkebasis aus Mais oder Kartoffeln. Oder „Bio“ bezeichnet die Möglichkeit der biologischen Abbaubarkeit des Kunststoffes. Wichtig: Nicht jeder Kunststoff aus nachwachsenden Rohstoffen ist biologisch abbaubar. Genauso sind nicht alle biologisch abbaubaren Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt.

BIOLOGISCH ABBAUBARE KUNSTSTOFFE wie Biofolie-Abfallbeutel werden zwar in Kompostierungsanlagen unter definierten Bedingungen durch Mikroorganismen zersetzt, brauchen aber eine längere Verweildauer in den Rotteanlagen, als der Inhalt der Beutel. Nach Abschluss des Kompostierungsprozesses (ca. 4 – 6 Wochen) sind Biofolie-Abfallbeutel noch nicht vollständig abgebaut und es verbleiben Plastikrückstände im fertigen Kompost. Dieser unvollständige Abbauprozess der Sammelbeutel aus biologisch abbaubaren Kunststoffen stellt die Betreiber von Kompost- und Vergärungsanlagen zunehmend vor unlösbare Probleme, da die zulässigen Grenzwerte für Fremdstoffe immer weiter verschärft werden.

DARUM
Am besten ist es, keinen Beutel oder Tüte für das Sammeln von Bioabfall zu nutzen. Ein Mülleimer, unten mit einem Stück Zeitungspapier oder Pappe ausgelegt, ist eine gute Alternative. Das Papier saugt die Feuchtigkeit auf und verhindert, dass der Bioabfall beim Ausschütten am Boden kleben bleibt – das machte Oma schon so und funktioniert heute noch.
Übrigens: Mit einer sauberen Trennung von Bioabfall können Sie einen wertvollen Beitrag für einen erfolgreichen Stoffkreislauf leisten. Nur so können die hohen Qualitätsanforderungen an Komposterden eingehalten werden.

FAZIT
Plastikbeutel und Sammelbeutel aus biologisch abbaubaren Kunststoffen dürfen im Landkreis Rostock nicht in die Bioabfalltonne entsorgt werden.